Der voraussichtliche zweistellige Millionenverlust der Osnabrücker Stadtwerke sei durchaus ein Grund zur Sorge. Aus Sicht der sozialdemokratischen Fraktion im Osnabrücker Stadtrat solle man allerdings einen kühlen Kopf bewahren und die Probleme konstruktiv angehen.
„Entgegen den ursprünglichen Planungen sorgten seit Ende des letzten Jahres vor allem explodierende Preise auf den Energiemärkten und fehlende Entlastungen beim Kohleausstieg für hohe Verluste im Energiebereich der SWO. Der Bereich, der seit Jahren konstant hohe Gewinne verbuchte und auch zu Gewinnabführungen an die Stadt Osnabrück führte.
Hinzukam und -kommt die Coronakrise, die zum einen dazu führte und führt, dass es weniger Besucherinnen und Besucher in unseren Bädern gab und auch der ÖPNV von weniger Menschen genutzt wurde. Zum anderen ist durch die Pandemie auch die OPG, die sonst immer einen konstanten Gewinn an die SWO abführte, hinter den Einnahmeerwartungen zurückgeblieben“, erläutert Susanne Hambürger dos Reis, SPD-Fraktionsvorsitzende.
„Wie diese Entwicklungen weitergehen werden, ist aktuell aus unserer Sicht schwer vorher zu sagen. Für das Jahr 2021 wird es jedoch einen Zuschuss der Stadt Osnabrück aus dem sogenannten „Bädervertrag“ geben müssen. Dieser besagt, dass Verluste des Bäderbetriebs durch die Stadt auszugleichen sind, wenn die SWO ein negatives Jahresergebnis erzielt. Wir rechnen hier mit einer Belastung von maximal 7,5 bis 8 Millionen Euro für den städtischen Haushalt, was angesichts der ohnehin schon verlustreichen Aussichten auch für die städtische Handlungsfähigkeit negativen Einfluss haben wird. Es muss daher vorrangiges Ziel der SWO sein, 2022 ein Ergebnis zu erzielen, dass nicht erneut den Haushalt so extrem belastet“, führt Heiko Panzer, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, aus.
„Es kommen viele Dinge zusammen, die den Stadtwerken das Alltagsgeschäft erschwert haben und erschweren. Viele davon waren nicht vorhersehbar. Es ist aus unserer Sicht daher kontraproduktiv, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen gemeinsam, Politik, Arbeitnehmervertretung und SWO, lösungsorientierte Wege finden und in Ruhe und ernsthaft prüfen, wie wir die Stadtwerke Osnabrück wieder auf den erfolgreichen Kurs der Vergangenheit bringen. Wichtig ist dabei auch, die Beschäftigten von Anfang auf diesem Weg mitzunehmen. Die SPD-Fraktion steht jedenfalls zu den Stadtwerken Osnabrück und wird dies ohne Wenn und Aber auch in Zukunft tun, denn sie ist als Unternehmen der Daseinsvorsorge ein wichtiger Baustein für die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger. Wir sind sicher, dass diese Haltung und dieses Signal vom gesamten Rat der Stadt Osnabrück ausgehen wird“, führen Hambürger dos Reis und Panzer abschließend aus.
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